Überlegungen zur Umsetzung einer Klärschlammprobenahme im Rahmen der Umweltprobenbank des Bundes (German)

2009, Reports

Rüdel, Heinz; Weinfurtner, Karlheinz
Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie, Schmallenberg

Abstract (German)

Ein Großteil der heutigen Umweltbelastungen erfolgt über den Abwasserpfad und somit über Kläranlagen. Ein Klärschlamm-Monitoring ermöglicht insbesondere, die Vielfalt der Stoffe zu erfassen, die potentiell in die Umwelt gelangen können. Quellen der Stoffbelastungen sind vielfach diffuse Einträge aus Haushalts- sowie Industrieprodukten. Aber auch Punktbelastungen können eine Rolle spielen. Jedes Monitoring untersucht immer nur einen Ausschnitt der Stoffbelastung, es ist meist eine begrenzte Anzahl aktueller Stoffe. Idealerweise folgt auf ein Moni-toring die Archivierung der Proben. Das ermöglicht ein retrospektives Monitoring von solchen Stoffen, deren Relevanz bei der Planung des Monitoring nicht bekannt war oder für die keine validen Analyseverfahren vorlagen.
Die Umweltprobenbank des Bundes (UPB) hat den Auftrag, regelmäßig und nach standardisierten Verfahren Proben der Umwelt und des Menschen zu sammeln und für spätere Untersuchungen zu archivieren. Beispiele für retrospektive Monitoring-Untersuchungen und die Umsetzung der Ergebnisse in Stoffbewertung und regulatorisches Handeln liegen für Biota- sowie menschliche Proben vor. Fachleute und auch Umweltverwaltungen wenden der stofflichen Belastung der Klärschlämme immer mehr Aufmerksamkeit zu. Das macht die Matrix auch für die Umweltprobenbank interessant.
Dieses Dokument präsentiert Erfahrungen aus Monitoring-Programmen, bilanziert den Stand von Wissenschaft und Technik und stellt den behördlichen Bedarf für standardisierte Klärschlammuntersuchungen dar. Grundlage ist ein im Juni 2009 durchgeführter Workshop am Fraunhofer IME in Schmallenberg, auf dem über 30 Fachleute aus den Bereichen Kläranlagentechnik, Klärschlamm- und Umweltmonitoring sowie Chemikalienbewertung unterschiedliche Aspekte des Themas diskutiert haben. Die Ergebnisse und Umsetzungsvorschläge, die in 11 Präsentationen und drei Arbeitsgruppen behandelt wurden, sind in dieser Studie berücksichtigt.
In dieser Zusammenstellung werden hauptsächlich die Befunde von Stoffgehalten in Klärschlamm diskutiert, da dieses die ursprüngliche Projektplanung war. Erst im Verlauf des Workshops ergab sich, dass auch die Wasserphase (Kläranlagenablauf) berücksichtigt werden sollte. Da aber bereits eine Reihe von Publikationen zum Thema Stoffgehalte in Kläranlagenabläufen vorliegen, wird dieser Aspekt hier nicht ausführlich betrachtet, sondern auf diese Literaturstellen verwiesen (z.B. Rosal et al. 2009, Kolpin et al. 2002). Außerdem sind in den im Anhang zusammengestellten Veröffentlichungen zum Klärschlamm-Monitoring in einigen Fällen neben dem Schlamm auch das Kläranlagenauslaufwasser analysiert worden.

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