Entwicklung und Organisation
Bereits Anfang der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts schlugen deutsche und amerikanische Wissenschaftler eine Archivierung von Umweltproben vor. Nach ersten Diskussionen zwischen Wissenschaftlern unterschiedlicher Fachrichtungen fanden 1977 und 1978 internationale Tagungen über das Konzept von Umweltprobenbanken und die Auswahl von Bioindikatoren statt.
Gleichzeitig gab es ab 1976 - zunächst nur analytische - Vorstudien in Deutschland und in den USA, die durch eine Vereinbarung zwischen den beiden Staaten unterstützt wurden.
Vom Aufbau zur Daueraufgabe
Schließlich erbrachte ein 1979 begonnenes und vom damaligen Bundesministerium für Forschung und Technologie (BMFT) sowie vom Bundesministerium des Innern (BMI) finanziertes Pilotprojekt den Nachweis, dass die Errichtung einer Umweltprobenbank möglich ist. Ende 1980 wurde dann an der Universität Münster die Bank für Humanproben errichtet, die zunächst aus einer begehbaren Tiefkühlzelle (34 m3 Volumen) mit einer durch elektrische Kühlaggregate aufrecht erhaltenen Durchschnittstemperatur von -85°C bestand. Im Mai 1981 ging im Forschungszentrum Jülich die Bank für Umweltproben mit 18 Tiefkühlbehältern (20 m3 Gesamtvolumen), in denen die Proben bei -150°C über Flüssigstickstoff lagerten, in den Probebetrieb.
Aufgrund der positiven Ergebnisse des Pilotprojekts beschloss das BMI ab Januar 1985 die „Umweltprobenbank des Bundes“ als eine Daueraufgabe des Bundes unter der Koordinierung des Umweltbundesamtes einzurichten. 1986 übernahm das Bundesumweltministerium die Gesamtverantwortung.
Beteiligte Institutionen
Das Umweltbundesamt ist zuständig für die Administration und Koordination, die zentrale Datenhaltung und die Bewertung der Ergebnisse.
Aktuell wird das Umweltbundesamt beim Betrieb der Umweltprobenbank durch sechs externe Institutionen in unterschiedlichen Aufgabenbereichen unterstützt.