Dem Klimawandel auf der Spur
Fachleute der Universität Trier nutzen Miesmuscheln erfolgreich als DNA Sammler um die Veränderung der Lebensgemeinschaften in den letzten Jahrzehnten zu untersuchen
Fachleute der Universität Trier haben eine vier Jahrzehnte umfassende Zeitreihe archivierter Miesmuscheln verwendet, um die räumlich-zeitliche Veränderung der biologischen Vielfalt in Küstenökosystemen zu verfolgen. Die Miesmuscheln der Umweltprobenbank, die bislang vornehmlich zur Überwachung der Umweltverschmutzung gesammelt wurden, können als natürliche eDNA-Sammler dienen. Durch die Sequenzierung der in den Muscheln erhaltenen Umwelt DNA werden die Lebensgemeinschaften im Umwelt der Miesmuschel charakterisiert, darunter auch die Seepocke Austrominius modestus. Anhand der Zeitreihe der Miesmuscheln lässt sich die Ausbreitung der invasiven Seepocke verfolgen. Dabei begünstigt der Klimawandel die Ausbreitung der Seepocke. In kalten Wintern brechen die Populationen der wärmeadaptierten Art zusammen. Solche Ereignisse werden jedoch immer weniger, das hilft der Seepocke sich in den Lebensräumen durchzusetzen und zu verbreiten.