Bestimmung von Methylquecksilber in Fischproben aus der Umweltprobenbank des Bundes
Kösters, Jan; Rüdel, Heinz; Schröter-Kermani, Christa
Mitt. Umweltchem. Ökotox. 14 (2008), 4, 102-105
Zusammenfassung
Im Rahmen des Umweltprobenbank-Programms wurden Brassenmuskulatur- und Brassenleber-Homogenate des Jahrgangs 2006 aus Rhein, Donau, Elbe, Saale, Mulde, Saar und dem Belauer See mit einer speziesspezifischen Methode (SID-GC/ICP-MS) und Isotopenverdünnungsanalytik auf Methylquecksilber (CH3Hg+) untersucht. Auf das Frischgewicht bezogen wurden Konzentrationen von 93 - 354 ng/g in den Muskelproben und 58 - 184 ng/g in den Leberproben nachgewiesen. Alle Gehalte liegen damit deutlich oberhalb der im EU-Kommissionsentwurf KOM (2006) 397, der Tochterrichtlinie zur Wasserrahmenrichtlinie, vorgeschlagenen Umweltqualitätsnorm für CH3Hg+ in Biota von 20 ng/g Frischgewebe. Der Vergleich mit den Gesamtquecksilbergehalten zeigte, dass Brassenmuskulatur und Brassenleber unterschiedliche Anteile von CH3Hg+ am Gesamtquecksilber aufweisen. Während in den Leberproben die Anteile an Methylquecksilber je nach Standort stark variierten (30 - 90 %), waren die Schwankungen im Muskelgewebe deutlich geringer. Hier lag der CH3Hg+- Anteil durchschnittlich bei 95 %.