Hexabromcyclododecan
Bromiertes Flammschutzmittel in Polystyrolschäumen und anderen Kunststoffen
Hexabromcyclododecan (HBCD) ist ein sehr wirksames Flammschutzmittel. Es wird im Wesentlichen in expandierten und extrudierten Polystyrolschäumen (EPS und XPS) verwendet, die in der Bauindustrie als Isoliermaterial dienen. HBCD findet sich auch in HIPS (High Impact Polystyrene = hochschlagfestes Polystyrol), das beispielsweise für Gehäuse von elektrischen und elektronischen Geräten verwendet wird und in Textilbeschichtungen von Möbelpolstern und Autotextilien.
Als additives Flammschutzmittel ist es nicht chemisch an die Kunststoffmatrix gebunden.
Insgesamt kann HBCD 16 verschiedene Stereoisomere bilden. Technisches HBCD enthält im Wesentlichen die drei Diastereomere α-HBCD, β-HBCD und γ-HBCD. Dabei handelt es sich jeweils um ein Enatiomerenpaar (Spiegelbildisomerenpaar), das als (+) bzw. (-) bezeichnet wird.
In die Umwelt gelangt HBCD hauptsächlich durch Freisetzung aus Textilbeschichtungen. Die Umweltbelastung durch die Produktion und die Verwendung von Polystyrolschäumen und HIPS ist dagegen vermutlich nur gering.
Spuren von HBCD sind in allen Umweltkompartimenten nachzuweisen. Durch die Luft gelangt es selbst in abgelegene Gebiete wie Alpenseen.
HBCD ist in der Umwelt nur relativ schwer abbaubar (persistent). Darüber hinaus ist es toxisch für aquatische Organismen und besitzt ein sehr hohes Bioakkumulations- und Biomagnifikationspotenzial.
Aufgrund dieser Eigenschaften wurde HBCD im Rahmen der Chemikalienbewertung unter REACh (Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals) als SVHC (substance of very high concern; besonders besorgniserregender Stoff) eingestuft. Außerdem wird eine Aufnahme von HBCD in die POP-Liste der Stockholmer Konvention diskutiert.
Derzeit gibt es noch keine gleichwertigen Alternativen zu HBCD, sodass es trotz seiner bedenklichen Eigenschaften weiterhin verwendet werden darf.
Datenrecherche
Untersuchte Substanzen
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alpha-HBCDDie Summe aus dem Enantiomerenpaar (+)- und (-)-α-HBCD. Nebenbestandteil von technischem HBCD (1-12%). In Biota sind normalerweise die Konzentrationen von α-HBCD deutlich höher als die von β- und γ-HBCD.
Probenarten
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Die Silbermöwe ernährt sich in Küstennähe hauptsächlich aus dem Meer: von Fischen, Muscheln und Krebstieren.
Probenahmegebiete
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Nationalpark im größten Brackwasserlebensraum der Erde
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Nationalpark im größten zusammenhängenden Schlick- und Sandwatt der Welt.
Untersuchungszeitraum
1988 - 2019
Weiterführende Informationen
Verweise auf externe Informationen und gesetzliche Regelungen
- HBCDD EQS dossier 2011 (PDF, externe Quelle) (extern)
- ECHA 2010: Committee for Risk Assessment RAC: Annex 1: Background Document to the Opinion proposing harmonised classification and labelling at Community level of Hexabromocyclododecane (HBCDD). ECHA/RAC/CLH_O-0000001050-94-03/A1. pp. 70 (PDF, externe Quelle) (extern)
- ECHA Annex XV dossier: Proposal for identification of a substance as a CMR CAT 1 or 2, PBT, vPvB or substance of an equivalent level of concern. Proposal for identification of Hexabromocyclododecane as a SVHC. (extern)
- ECHA-Report 2009: Data on manufacture, import, export, uses and releases of HBCDD as well as information on potential alternatives to its use. ECHA/2008/2 HBCDD Report, pp. 108 (PDF, externe Quelle) (extern)
Literaturangaben
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Temporal trend (1988-2008) of hexabromocyclododecane enantiomers in herring gull eggs from the german coastal region
Esslinger, Susanne; Becker, Roland; Jung, Christian; Schröter-Kermani, Christa; Bremser, Wolfram; Nehl, Irene
Chemosphere 83 (2011), 2, 161-167, 2011