Diisobutylphthalat
Kurzkettiges Phthalat, auf dessen Einsatz in Verpackungsmaterialien für Lebensmittel die Industrie seit 2007 freiwillig verzichtet
Diisobutylphthalat (DiBP) ist ein Ester der Phthalsäure mit Isobutylalkohol.
Es ist ein gut gelierbarer Weichmacher und wird für verschiedene Kunststoffe wie Poly-Acrylate, Polyacetat-Dispersionen, Celluloseacetate, Cellulosenitrate, Ethylcellulose, Polyurethane und Polyvinylbutyrate verwendet. In Kombination mit anderen Weichmachern wurde es als Geliermittel in der Verarbeitung sogenannter Plastisole eingesetzt. DiBP findet sich beispielsweise in Bodenbelägen, Klebstoffen, Lacken, Druckfarben, Hydraulikflüssigkeiten und Schmiermitteln. Es diente zur Markierung von Heizölen aus steuerlichen Gründen und wurde es auch bei der Herstellung von Titankatalysatoren verwendet.
DiBP ist in der Kunststoffmatrix nicht fest gebunden und kann ausgasen und durch Flüssigkeiten und Fette herausgelöst werden. In der Umwelt wird es relativ schnell abgebaut.
Es ist giftig für aquatische Organismen und kann in Gewässern längerfristig schädliche Wirkungen haben.
Im Tierversuch ist es fruchtbarkeits- und entwicklungsschädigend und ist entsprechend als reproduktionstoxisch eingestuft.
Aus Papieren und Verpackungen, die mit Dispersionsklebern verklebt sind, kann DiBP in recycelte Papier- und Pappverpackungen gelangen und von diesen auf Lebensmittel übergehen.
Die Verbände der Klebstoffhersteller, der Hersteller von Druckerzeugnissen und Papierhersteller und -verarbeiter haben 2007 eine freiwillige Selbstverpflichtung zur Reduzierung von DiBP unterzeichnet. Seit 2015 darf DiBP in der EU allgemein nur noch mit einer spezifischen Zulassung verwendet werden.
Im Rahmen der Umweltprobenbank wird in Humanproben nicht der Ausgangsstoff DiBP selbst untersucht, sondern dessen Hauptabbauprodukte.
Datenrecherche
Untersuchte Substanzen
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MiBPMono-iso-butylphthalat ist der primäre Metabolit von DiBP nach Abspaltung einer iso-Butylgruppe.
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OH-MiBP
Probenarten
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Je zur Hälfte weibliche und männliche Studierende im Alter von 20 bis 29 Jahren.
Probenahmegebiete
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4 Universitätsstädte als Standorte für die Probenahme.
Untersuchungszeitraum
1988 - 2015