Phthalate und Ersatzstoffe
Weichmacher für PVC und andere Kunststoffe
Phthalate sind Ester der Phthalsäure (1,2- Benzoldicarbonsäure) mit verschiedenen Alkoholen (Phthalsäureester). Sie dienen hauptsächlich als Weichmacher für den Kunststoff Polyvinylchlorid (PVC). Weich-PVC findet sich in zahlreichen Anwendungen, u.a. in Kabelummantelungen, Bodenbelägen, Tapeten, Folien, Kunstleder, Verpackungen, Medizinprodukten (Blutbeutel, Schläuche), Spielzeugen, Babyartikeln, Kleidung und Sportartikeln. Durchschnittlich enthält Weich-PVC 30-35% Phthalate. Da diese chemische nicht fest im Weich-PVC gebunden sind, können sie aus der Kunststoffmatrix ausgasen oder durch Flüssigkeiten oder Fette herausgelöst werden. Aufgrund ihrer breiten Anwendung sind sie daher in der Umwelt ubiquitär verbreitet. Sie adsorbieren bevorzugt an Partikel und können in der Atmosphäre über weite Strecken transportiert werden. In Böden und Sedimenten sind sie persistent.
Phthalate besitzen ein hohes Bioakkumulationspotenzial. Einige sind endokrin wirksam und stehen im Verdacht reproduktions- bzw. entwicklungstoxisch zu sein.
Einige Phthalate sind in der Europäischen Union (EU) seit 2005 in Babyartikeln und Kinderspielzeug verboten. Seit 2015 ist die Verwendung von DEHP (Di(2-ethylhexyl)phthalat), DnBP (Di-n-butylphthalat), BBP (Benzylbutylphthalat) und DiBP (Di-iso-butylphthalat) grundsätzlich nur noch mit spezifischer Zulassung erlaubt.
Aufgrund der verstärkten Regulierung werden vermehrt Ersatzstoffe wie längerkettige Phthalate oder Substanzen aus gänzlich anderen Stoffgruppen als Weichmacher eingesetzt. Hexamoll® DINCH® (1,2-Cyclohexancarbonsäurediisononylester) ist ein Beispiel für solch ein Substitut.
Gelangen die hier genannten Weichmacher in den Körper, werden sie dort abgebaut, so dass sie nur über ihre Abbauprodukte (Metabolite) erfasst werden können. Als Metabolite bilden sich zunächst die entsprechenden Monoester, aus denen dann weitere Abbauprodukte hervorgehen.
Datenrecherche
Untergruppen
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Kurzkettiges Phthalat
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Kurzkettiges Phthalat
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Kurzkettiges Phthalat
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Kurzkettiges Phthalat, auf dessen Einsatz in Verpackungsmaterialien für Lebensmittel die Industrie seit 2007 freiwillig verzichtet
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Ein Phthalat, welches bald stärkerer Regulierung unterliegen könnte
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Phthalat mit zwei Cyclohexan-Ringen als Esterreste
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Strukturisomer von DEHP
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Für lange Zeit der wichtigste Weichmacher aus der Gruppe der Phthalate weltweit
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Gemisch organisch-chemischer Verbindungen aus der Gruppe der Phthalate, das vor allem als Weichmacher dient und zunehmend anstelle von DEHP eingesetzt wird
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Analytisch schwer zu fassen
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Einziges industriell bedeutsames Phthalat mit unterschiedlichen Seitenketten, wobei eine davon eine Benzylgruppe darstellt
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Wichtiger Phthalatersatzstoff
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Wichtiger Phthalatersatzstoff
Probenarten
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Je zur Hälfte weibliche und männliche Studierende im Alter von 20 bis 29 Jahren.
Probenahmegebiete
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4 Universitätsstädte als Standorte für die Probenahme.
Untersuchungszeitraum
1988 - 2017