Glyphosat
Weit verbreitetes Herbizid, dessen Gefahrenpotenzial für Gesundheit und Umwelt derzeit diskutiert wird
Glyphosat ist ein sehr wirksames Herbizid, das seit Mitte der 1970er Jahren Bestandteil zahlreicher Breitbandherbizide wie z. B. Roundup
ist. Es wird weltweit in großen Mengen sowohl in der Landwirtschaft als auch in Privathaushalten gegen Unkräuter aller Art eingesetzt. In der Umwelt führt der Einsatz von Glyphosat zu einem Verlust der biologischen Vielfalt. Darüber fördert er das Entstehen von Glyphosat-resistenten Unkräutern, die mit anderen, teilweise giftigeren Pflanzenschutzmitteln bekämpft werden müssen.
Glyphosat bindet fest an Bodenpartikel, so dass meist nur geringe Mengen ins Grundwasser gelangen. Hauptmetabolit von Glyphosat ist Aminomethylphosphonsäure (AMPA). Die Abbaugeschwindigkeit im Boden hängt wesentlich von der Bodenbeschaffenheit ab und schwankt zwischen wenigen Tagen und mehreren Monaten.
Da der Stoff spezifisch auf ein Enzym wirkt, das nur bei Pflanzen, Pilzen und einigen Bakterien vorkommt ist seine akute Toxizität gegenüber Tieren relativ gering. Langzeitstudien deuten jedoch auf potenzielle Leber- und Nierentoxizität und auf endokrine Effekte bei Wirbeltieren hin. Darüber hinaus gibt es Hinweise, dass das Auftreten bestimmter Tumoren bei Menschen mit Glyphosat zusammenhängt.
Das Umweltverhalten von Glyphosat kann sich durch andere Inhaltsstoffe von Glyphosat-haltigen Pflanzenschutzmitteln verändern, wie z. B. durch Zusatzstoffe, die die Aufnahme von Glyphosat in Pflanzen erhöhen. Kommerzielle Pflanzenschutzmittel können daher toxischer sein, als der reine Wirkstoff Glyphosat.
Datenrecherche
Untersuchte Substanzen
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GlyphosatSehr wirksames Herbizid und Wirkstoff zahlreicher Pflanzenschutzmittel
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AMPAAminomethylphosphonsäure (AMPA) ist der Hauptmetabolit von Glyphosat. Im Boden wird es langsamer abgebaut als die Ausgangssubstanz, so dass seine Umweltkonzentrationen oft höher sind als die von Glyphosat. AMPA ist akut nur gering toxisch.
Probenarten
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Je zur Hälfte weibliche und männliche Studierende im Alter von 20 bis 29 Jahren.
Probenahmegebiete
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4 Universitätsstädte als Standorte für die Probenahme.
Untersuchungszeitraum
2001 - 2015
Weiterführende Informationen
Verweise auf externe Informationen und gesetzliche Regelungen
Literaturangaben
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Glyphosate in German adults - Time trend (2001 to 2015) of human exposure to a widely used herbicide
Conrad, André; Schröter-Kermani, Christa; Hoppe, Hans-Wolfgang; Rüther, Maria; Pieper, Silvia; Kolossa-Gehring, Marike
International Journal of Hygiene and Environmental Health 220 (2017), 1, 8-16; online 29. September 2016, 2016