Kreatinin
Abbauprodukt von Kreatinphosphat im Muskel und Gradmesser für Nierenfunktionsstörungen
Kreatinin ist ein Abbauprodukt von Kreatinphosphat, das im Muskel als rasch verfügbarer Energiespeicher vorliegt. Die Kreatininfreisetzungsrate ist relativ konstant und hängt im Wesentlichen von der Muskelmasse ab. Freigesetztes Kreatinin wird mit dem Blut zur Niere transportiert, wo es ausgefiltert und mit dem Urin ausgeschieden wird. Bei Nierenfunktionsstörung kann es zu einem Anstieg des Kreatininspiegels im Blut kommen. Dieser Anstieg ist jedoch erst ab einer Funktionseinschränkung der Niere von > 50% erkennbar. Um auch beginnende Nierenfunktionsstörungen zu erkennen, wird daher zusätzlich die Kreatininausscheidung, d.h. die Kreatininkonzentration im Urin, bestimmt. Aus den Blut- und den Urin-Werten kann die so genannte Creatinine clearance errechnet werden, die ein Maß für die Effektivität der Niere ist, kleine Moleküle aus dem Blut zu filtern.
Die Kreatiningehalte in Blut und Urin erlauben damit eine Aussage über die Nierenfunktion des Menschen.
Der Referenzbereich für Kreatinin im Blutplasma von Männern unter 50 Jahren liegt bei 0,84 - 1,25 mg/dL, der entsprechende Bereich für Frauen bei 0,66 - 1,09 mg/dL. Im Urin liegt der Referenzbereich bei 23,8 ± 2,3 mg/kg/24h für 20-29jährige Personen.
Der Kreatiningehalt im Urin wird auch zur Normierung der im Urin gemessenen Fremdstoffe verwendet um mögliche Fehler durch unterschiedliche Verdünnungsgrade des Urins zu vermeiden.
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Probenarten
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Je zur Hälfte weibliche und männliche Studierende im Alter von 20 bis 29 Jahren.
Probenahmegebiete
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4 Universitätsstädte als Standorte für die Probenahme.
Untersuchungszeitraum
1986 - 2019
Weiterführende Informationen
Literaturangaben
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Labor und Diagnose - Indikation und Bewertung von Laborbefunden für die medizinische Diagnostik
Thomas, Lothar
Frankfurt am Main: Th-Books Verlag, 2005. 2016, 2005