Brassen
Bioindikator in Fließgewässern und Seen
Der Brassen lebt überwiegend in Schwärmen in langsam fließenden oder stehenden Gewässern. Er ernährt sich vorzugsweise an der Gewässersohle von Würmern, Larven, Schnecken, kleinen Muscheln, aber auch Plankton und Pflanzen. Da der Brassen relativ weit verbreitet ist, stabile Populationen bildet und nur begrenzt Wanderungen durchführt, ist er als Probenart gut geeignet.
Regional wird der Brassen als Speisefisch genutzt, wodurch ein direkter Bezug zur menschlichen Nahrungskette besteht.
Die Probenahme erfolgt im Spätsommer nach Abschluss der Laichperiode.
Untersucht werden Muskulatur und Leber von 8 bis 12 jährigen Tieren.
Weitergehende Informationen zur Probenart, Probenahme und Probenbearbeitung finden Sie in der Richtlinie zur Probenahme und Probenbearbeitung Brassen (Abramis brama).
Empfohlene Analysenbeispiele
Datenrecherche
Untersuchte Zielorgane/Matrizes
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MuskulaturBei der Muskulatur handelt es sich um den essbaren Teil des Fisches, über den eine direkte Verbindung zur Nahrungskette des Menschen besteht.
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LeberDie Leber ist Hauptumschlagplatz der Stoffe im Körper. Deshalb wird sie zur Überwachung aller ökotoxikologisch relevanten Komponenten untersucht.
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BlutplasmaAls flüssiger Bestandteil des Blutes ist Blutplasma für den Transport zahlreicher Komponenten, wie Fette, Hormone und Eiweiße verantwortlich. Mengenmäßig macht es den größten Teil des Blutes aus.
Probenahmegebiete
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Bedeutendes, altindustriealisiertes Ballungszentrum Deutschlands.
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Hauptwasserscheide zwischen Nord- und Ostsee
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Längster Fluss Deutschlands
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Viertgrößtes Flussgebiet Mitteleuropas
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Gebiet im Mitteldeutschen Chemiedreieck einschließlich der Dübener Heide
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Zweitlängster Strom Europas
Analyte
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Achtzig Prozent der Elemente auf der Erde gehören zu den Metallen
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Nur achtzehn Elemente im Periodensystem
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Organische Verbindungen mit mindestens einem Metallatom
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Gruppe organischer Verbindungen mit wenigstens einem kovalent gebundenen Chloratom
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Toxisches persistentes Organochlorpestizid
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Verschiedene isomere chemische Verbindungen aus der Gruppe der Chlorkohlenwasserstoffe
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Chemische Stoffe gegen Schadorganismen und für Pflanzenschutz
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Organische Verbindungen, die vollständig (per-) oder teilweise (poly-) fluoriert sind
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Gruppe synthetischer Duftstoffe
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Gruppe nichtionischer Tenside und ihrer Abbauprodukte
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Atome eines Elements mit unterschiedlichem Gewicht
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Flammschutzmittel sollen die Entflammbarkeit von Gegenständen verringern
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Schutz für Mensch und Produkte
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Cyclische Methylsiloxane mit persistenten, bioakkumulierenden und toxischen Eigenschaften in der Umwelt
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Zusatzinformationen für die Interpretation von Belastungsdaten
Untersuchungszeitraum
1990 - 2022
Biometrische Parameter
Weiterführende Informationen
Verweise auf externe Informationen und gesetzliche Regelungen
- EUNIS biodiversity database - Abramis brama
- Die Umweltprobenbank - Zeitreisen für den Umweltschutz. Umweltbundesamt - YouTube
- Fische aus Mulde und Elbe kaum noch mit Lindan und seinen Nebenprodukten belastet
- Brassen – die Trendmacher: Schadstoffmonitoring mit Fischen in der Umweltprobenbank
Literaturangaben
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Wirkungsuntersuchungen beim Brassen
Quack, Markus; Klein, Roland
Trier: Universität Trier, Fachbereich VI – Biogeographie, 2003. - 77, 2003
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Retrospektives Monitoring von Triclosan und Methyltriclosan in Brassenmuskulaturproben der Umweltprobenbank
Böhmer, Walter; Bernhardt, Thorsten; Rüdel, Heinz; Müller, Martin; Wenzel, Andrea
Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie, 2005
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Retrospective Monitoring of Alkylphenols and Alkylphenol Monoethoxylates in Aquatic Biota from 1985 to 2001: Results from the German Environmental Specimen Bank
Wenzel, Andrea; Böhmer, Wolfgang; Müller, Josef; Rüdel, Heinz; Schröter-Kermani, Christa
Environmental Science & Technology 38 (2004), 6, 1654 - 1661, 2004
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Verfolgung von Umweltbelastungen durch Moschusverbindungen in repräsentativen Umweltproben - Teil I
Böhmer, Walter; Müller, Josef; Bernhardt, Thorsten
Schmallenberg, Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie, 2005
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Verfolgung von Umweltbelastungen durch Moschusverbindungen in repräsentativen Umweltproben - Teil II
Wenzel, Andrea; Lepper, Peter
Schmallenberg, Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie, 2005
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Retrospective monitoring of synthetic musk compounds in aquatic biota from German rivers and coastal areas
Rüdel, Heinz; Böhmer, Walter; Schröter- Kermani, Christa
J. Environ. Monit. 8 (2006), 812-823, 2006
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Is there a linkage between bioaccumulation and effects of alkylphenols on male breams (Abramis brama)?
Klein, Roland; Bartel, Martina, He, Xiaohua; Müller, Josef; Quack, Markus
Environmental Research 98 (2005), 1, 55-63, 2005
Zur Veröffentlichung -
Use of sex ratio of bream (Abramis brama L.) as an indicator of endocrine effects: Results from the German Environmental Specimen Bank
Teubner, Diana; Tarricone, Kathrin; Veith, Michael; Wagner, Gerhard; Bartel-Steinbach, Martina; Klein, Roland; Körner, Andrea; Quack, Markus; Paulus, Martin
Ecological Indicators 11 (2011), 5, 1487-1489, 2011
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Mercury levels and trends (1993-2009) in bream (Abramis brama L.) and zebra mussels (Dreissena polymorpha) from German surface waters
Lepom, Peter; Irmer, Ulrich; Wellmitz, Jörg
Chemosphere 86 (2012), 2, 202-211, 2012
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Benzotriazole UV stabilizers in sediments, suspended particulate matter and fish of German rivers: New insights into occurrence, time trends and persistency
Wick, Arne; Jacobs, Björn; Kunkel, Uwe; Peter Heininger, Peter; Ternes, Thomas A.
Environmental Pollution 212 (2016), 401–412; online 11. Februar 2016, 2016
-
Phenol-Benzotriazole in Proben der Umweltprobenbank - Screening und Zeitreihen
Wick, Arne; Jacobs, Björn; Ternes, Thomas A.
Koblenz: Bundesanstalt für Gewässerkunde, 2016. - 61, 2016